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EU pusht digitale Brieftasche

05.01.2023

Die Europäische Kommission hatte schon im Juni 2022 eine Novellierung der eIDAS-​Verordnung (eIDAS 2.0) auf den Weg gebracht. Darin geht es um die Verpflichtung aller EU-Mitgliedsstaaten zur Ausgabe und Anerkennung einer EU Digital Identity Wallet (EUDIW). Die Idee dahinter: Die Bürger der EU werden mit der EUDIW – einer EU-weit nutzbaren digitalen Brieftasche – ihre verschiedenen digitalen Identitäten für unterschiedlichste Anwendungsgebiete (E-​Mail-Provider-Login, Online-​Banking, Steuer, Verwaltungsleistungen, qualifizierte Signaturen) an einer Stelle souverän verwalten und bedarfsweise auch von einem mobilen Endgerät aus gezielt für den jeweiligen Anwendungsfall nutzen können. Im Dezember 2022 dann wurde das EUDI Wallet Consortium (EWC) von der Europäischen Kommission ausgewählt, an den groß angelegten Pilotprojekten teilzunehmen, um die Interoperabilität und Akzeptanz des European Digital Identity Wallet sicherzustellen.

id wallet

Was ist eine digitale Brieftasche?

Jeder macht die Erfahrung, dass er sich initial ausweisen – eine Überprüfung seiner Identität – durchlaufen muss, sobald er etwa ein Konto eröffnet oder eine Kreditkarte beantragt. Im Zuge der Digitalisierung sind bereits viele Antragsschritte online durchführbar. Während der online begonnene Prozess anfangs jedoch für einen Gang etwa zur Post unterbrochen werden musste, um sich dort auszuweisen (Post-Ident), gibt es inzwischen viele Methoden der Online-Identifizierung, etwa Video-Ident (eine Web-Session mit einem Verifikationsagenten), Selfie-Ident (bei dem der Agent durch KI ersetzt wird), eID (Nutzung der ID-Funktion der neuen Personalausweises) und Bank-Ident (basierend auf den Online-Banking-Daten). Dies stellt zwar schon eine Steigerung des Nutzerkomforts bei digitalen Angeboten dar, ein großes Manko besteht aber nach wie vor darin, dass man sich jedes Mal in verschiedensten Verfahren neu identifizieren muss, wenn man Leistungen unterschiedlichster Anbieter wahrnehmen will: gestern bei der Kontoeröffnung, heute beim Abschluss einer Versicherung, morgen beim qualifizierten elektronischen Unterzeichnen eines beliebigen digitalen Dokuments. Die Idee der digitalen Brieftasche (ID Wallet) besteht nun darin, dass man seine geprüften Identitätsdaten an einem gesicherten Ort in der Cloud ablegen und dann immer wieder und überall – nach dem Prinzip des Single Sign-on – nutzen kann, ohne die Prozeduren der Identifizierung erneut durchlaufen zu müssen. Gelingt es, ein EU-weit gültiges juristisches und sicherheitstechnologisches Regelwerk zu etablieren, dann kann man seine Online-Brieftasche für Angebote im gesamten Raum der EU nutzen.

Pilotprojekte

Im Zentrum der Pilotprojekte des EWC steht die Verwendung der EU-Wallet für digitale Identitäten im Zusammenhang mit Reisen – wie etwa die Bereitstellung von Passagierinformationen, der Kauf von Waren und Dienstleistungen und vertrauenswürdige Interaktionen zwischen Unternehmen. Den Fokus bilden dabei Situationen, die im Mittelpunkt des Online-Lebens der Menschen stehen, so werden Hindernisse und Voraussetzungen für die Einführung und Skalierung der EUDI-Wallet identifiziert. Durch die Einbeziehung von Zahlungen und organisatorischer digitaler Identität („ODI“) stellt der EWC außerdem sicher, „dass das Pilotprojekt Szenarien bewertet, die für Bürger, Unternehmen und Regierungen relevant sind, wie z. B. sicherer E-Commerce und Business-to-Business-Transaktionen.“

Das Konsortium wird von schwedischen und finnischen Regierungsbehörden geleitet und von einschlägigen Branchenexperten aus der Reise- und Zahlungsbranche sowie einer großen Anzahl von Technologiepartnern mit Erfahrung in den Bereichen digitale Identität, Vertrauensdienste, Wallet-Anwendungen und Integration dieser Technologien in Online-Dienste unterstützt.